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Thema: Paucken will von Engers zur TuS wechseln Mo 11 Dez 2017 - 12:44
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Paucken will von Engers zur TuS wechseln
Fußball Torwart des FVE bittet um Freigabe – „Menschlich sind wir enttäuscht von unserem Kapitän“
Engers/Koblenz. Das wird der Transfercoup des Winters: Dieter Paucken, Torwartlegende vom Mittelrhein, wechselt aller Voraussicht nach in der Spielpause vom Oberligisten FV Engers zum Regionalligisten TuS Koblenz.
Der 35-jährige Keeper war Mitte der vergangenen Woche mit seinem Wechselwunsch an die Engerser Verantwortlichen herangetreten, am Samstagabend beschloss die Vereinsspitze, dem Wunsch ihres Kapitäns zu entsprechen. Im Laufe dieser Woche wollen die Engerser die Verhandlungen mit der TuS über die Ablösemodalitäten führen. „Wir versuchen, eine Lösung zu finden, die für beide Seiten vertretbar ist“, umreißt Heinz Keuler, der ehemalige Sportliche Leiter beim FVE, die Herangehensweise, „uns geht es weniger ums Geld, wir haben andere Hintergedanken.“ Offenbar versprechen sich die Engerser von einer engeren Zusammenarbeit mit den Koblenzern ein wenig Nachhilfe vor allem im Jugendbereich, wo beim FVE seit Jahren Handlungsbedarf besteht. „Jeder braucht jeden irgendwann einmal“, bringt Keuler seine seit Verhandlungsstrategie auf den Punkt.
Leichten Herzens lassen die Grün-Weißen ihren routinierten Keeper und Spielführer allerdings nicht gehen. Vor allem Trainer Sascha Watzlawik, der dem bisweilen extravaganten 1,93-Meter-Hünen seit der gemeinsamen aktiven Zeit beim FVE zu Anfang des Jahrtausends freundschaftlich verbunden ist – oder war –, wirkt etwas angefressen: „Natürlich ist sein Wechselwunsch legitim, so ist das halt im Leistungsfußball“, sagt der Coach, „wir wünschen ihm und seinem neuen Verein alles Gute. Die TuS ist nun mal das Zugpferd der Region und soll nicht absteigen.“
Doch für den Engerser Trainer gibt es auch eine andere Seite dieser Geschichte: „Menschlich sind wir alle ein bisschen enttäuscht von unserem Kapitän. Die ganze Mannschaft war ziemlich geschockt, für sie tut es mir besonders leid.“ Und er erinnert daran, wie Paucken vor vier Jahren in einer persönlich schwierigen Situation den umgekehrten Weg gegangen war, auch weil er beim damaligen TuS-Trainer Evangelos Nessos seinen Stammplatz an Fabrice Vollborn verloren hatte: „Unser Verein hat einiges für Dieter getan“, erinnert Watzlawik, „zwar hat er auch für den FVE einen guten Job gemacht. Dennoch ist es nicht leicht zu verkraften, wenn der Kapitän in der Winterpause abhaut.“
Paucken selbst wollte sich auf Anfrage zu der Angelegenheit nicht äußern: „Solange das noch nicht in trockenen Tüchern ist, habe ich noch nicht viel zu sagen.“ Auch sein ehemaliger (und künftiger?) Trainer Petrik Sander hält sich im Gespräch mit unserer Zeitung bedeckt: „Wir haben unserem Ersatztorwart Levent Vanli nahegelegt, sich einen anderen Verein zu suchen“, holt Sander aus, „und dafür sind wir auf der Suche nach Ersatz. Da ist auch Dieter Paucken ein Kandidat, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.“ Ein bisschen mehr sagt Sander dann aber doch: „Ich habe zu Paucken ein sehr gutes Verhältnis, seit er in der zweiten und dritten Liga bei mir gespielt hat, und wir haben zwischendurch immer Kontakt gehabt. Jetzt haben wir das Thema ein bisschen aufgewärmt.“
Mit Interesse nahm der TuS-Trainer sodann zur Kenntnis, dass die Engerser offenbar einem Wechsel ihres Torwarts nicht im Wege stehen wollen: „Wir sind davon abhängig, dass der abgebende Verein die Freigabe erteilt. Wenn die Engerser das jetzt machen, dann ist das umso schöner für Dieter Paucken und vielleicht auch für uns.“
RZ Koblenz und Region vom Montag, 11. Dezember 2017, Seite 14.
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