Dzaka ist nach ein paar guten Spielen lange nicht zufrieden Fußball-Oberliga TuS Koblenz will auch nach der Partie beim VfB Dillingen unbesiegt sein
Koblenz. Anspruchsdenken und Realität lagen für die TuS Koblenz binnen weniger Tage gleich zweimal ziemlich weit voneinander entfernt: Statt sechs Punkte und Platz sieben in der Tabelle der Fußball-Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar sprangen unterm Strich nur zwei Zähler in den Heimspielen gegen den SC 07 Idar-Oberstein (2:2) und den FSV Jägersburg (1:1) heraus. Daraus resultierende Bilanz: Die Schängel bleiben auf dem zehnten Rang kleben.
Auch wenn Trainer Anel Dzaka das Wort „Erfolgsserie“ nicht gerne hört oder liest: Seine Mannschaft ist trotz der beiden bescheidenen Vorstellungen seit dem 26. August (1:2 bei der TSG Pfeddersheim) unbesiegt. Und das soll auch am Samstag nach der Partie beim VfB Dillingen (Anpfiff: 15.30 Uhr) so bleiben. Dzaka hebt in diesem Zusammenhang schnell warnend den Finger: „Es darf nicht sein, dass wir nach ein paar Spielen ohne Niederlage schon zufrieden sind. Offensiv sieht das ja alles ganz gut aus, aber hinten verteilen wir einfach zu viele Geschenke.“
Gleich zwei davon gegen Idar. Linksverteidiger Admir Softic steht dabei nicht in der Kritik des sportlich Verantwortlichen, auch wenn der spielende Co-Trainer bei beiden Gegentoren trotz all seiner Routine beileibe nicht souverän wirkte. Dzaka als Chef sieht seine rechte Hand auf dem Feld aber eher als einmaligen Unglücksraben und nicht etwa als Sündenbock: „Er hat bis dahin doch richtig gute Spiele gemacht.“ Er ergänzt: „Außerdem fehlen uns hinten geeignete Alternativen.“
Aus der einstigen Regelung, dass Softic nur im Ausnahmefall aushilft, ist mittlerweile ein Dauerzustand geworden. Und weil er während des Spiels nicht mehr beratend an der Seitenlinie wirken kann, hat die TuS auch Jugendleiter Manuel Moral Fuster zum Co-Trainer befördert, der sich gerne als Motivationskünstler und Antreiber betätigt, wenn es auf dem Feld mal nicht richtig läuft. Dzaka wirft einen weiteren Blick auf die hintere Abteilung: „Es ärgert mich, dass wir nicht mal wieder ohne Gegentor auskommen. Vorne machen wir ja immer eins.“
Das 18er-Aufgebot gegen Idar war im Übrigen bis auf eine Position identisch mit dem des Spiels gegen Jägersburg. Kerim Arslan rutschte für Leon Gietzen in den Kreis der Nominierten. Weiterer Unterschied: Felix Käfferbitz und Leutrim Kabashi durften von Beginn an ran, Rudolf Gonzalez und auch Alen Muharemi mussten sich zunächst einmal auf der unliebsamen Reservebank einen Platz suchen. Marco Gietzen und Marc-André Kositzki fehlten verletzt, neben Leon Gietzen wurde auch Giovani Lubaki einmal mehr nicht berücksichtigt. „Alle bieten sich an“, hebt Dzaka positiv hervor: „Aber seit der Umstellung des Systems ist es für den einen oder anderen natürlich schwierig, da wieder reinzukommen.“
Der VfB Dillingen hat seine drei bisherigen Saisonsiege allesamt vor eigenem Publikum gesammelt, zuletzt klappte das gegen den TuS Mechtersheim (1:0) und auch gegen den FSV Jägersburg (1:0). Vor Wochenfrist vermasselten die Saarländer das Debüt des neuen Trierer Trainers Josef Cinar, der musste sich im Moselstadion mit einem kärglichen 2:2 gegen den Drittletzten der Tabelle begnügen. Marius Neumeier und Hassan Srour pulverisierten die zweimalige Führung der Eintracht. Um aber deutlich schneller aus dem Keller kommen zu können, peilt die Elf von Trainer Daniel Kiefer gegen die Koblenzer einen dreifachen Punktgewinn an.
Zumeist absolviert der VfB seine Heimspiele vor rund 200 Zuschauern, gegen die TuS dürften es wegen der Fangemeinde der Schängel schon ein paar mehr sein. Und wer weiß, vielleicht läuft es für die Koblenzer entspannter, wenn sie nicht den imaginären Druck von knapp 1000 erwartungsfrohen Zuschauern im Kreuz spüren. In der Auswärtstabelle liegt das Dzaka-Ensemble gleichauf mit dem FV Engers auf Platz zwei. Gelingt der erhoffte Sieg in Dillingen, wäre die TuS zumindest in dieser Wertung nach Pluspunkten so gut wie die rot-weiße Konkurrenz aus dem Stadtgebiet. Bodo Heinemann
RZ Koblenz und Region vom Freitag, 12. Oktober 2018, Seite 13.
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