Angeschlagene TuS trifft auf Mannschaft der Stunde
Fußball-Regionalliga Südwest Koblenzer hoffen aber auch im Duell mit dem scheinbar übermächtigen OFC aus Offenbach auf den ersten Heimsieg
Koblenz. Fünf Tage nach der Nullnummer in Trier wartet auf die TuS Koblenz in der Fußball-Regionalliga Südwest ein ganz anderes Kaliber: Am Samstag um 14 Uhr müssen sich die Schängel im Rahmen des elften Spieltags mit den aktuell bärenstarken Kickers aus Offenbach messen, die nach sieben Siegen in Serie zurzeit auf Platz zwei notiert sind. Im Anschluss an dieses Heimspiel steht am Freitag (3. Oktober) mit der Partie in Kassel eine – rein tabellarisch gesehen – leichtere Aufgabe auf dem Programm.
Leichte Gegner? Die gibt es für die TuS in dieser Saison sicher nicht (mehr). Und daher ist es auch müßig, tiefschürfend über die Qualitäten der jeweiligen Gegnerschaft zu philosophieren. Wesentlich lohnender ist da immer ein Blick auf die aktuelle Zusammensetzung des Koblenzer Kaders. Und den gibt TuS-Teamchef Evangelos Nessos schon zu Beginn der obligatorischen Pressekonferenz preis, zumindest den aufs Krankenlager: „Fabian Montabell, Johannes Göderz, Tobias Jakobs und Carlos Penan fallen weiterhin verletzt aus.“ Wie lange noch, das vermochte Nessos im Fall der drei Erstgenannten aufgrund der jeweiligen Schambeinentzündung zeitlich nicht zu begrenzen. Bei Angreifer Penan wagte er eine vorsichtige Prognose: „In zwei, drei Wochen wird er wohl wieder anfangen können. Doch dann braucht er noch weitere drei, vier Wochen, bis er wieder richtig in Tritt ist.“
Fehlt noch Kapitän Michael Stahl in der Aufzählung der Verletzten. Nessos: „Er hat jetzt mit dem Laufen angefangen und wird nächste Woche ins Mannschaftstraining einsteigen.“ Zum Glück, wird sich der geneigte Fan da denken. Denn gerade die Dynamik und die Kreativität der Nummer acht in zentraler Position können die Schängel gut gebrauchen. „Wir machen nach vorne auch zu wenig“, meint Nessos in diesem Zusammenhang und im Rückblick aufs Derby in Trier: „Aber das sage ich ja immer wieder, das verfolgt uns schon seit Saisonbeginn.“ Ob Stahl schon einen Platz im Kader fürs Kasselspiel erhält, bleibt abzuwarten.
„Abwarten“ wird wohl auch das Zauberwort fürs Spiel gegen Offenbach lauten. „Die sind ja quasi Tabellenführer und strotzen vor Selbstbewusstsein. Da werden wir jetzt sicher nicht auf Teufel komm raus nach vorne spielen“, sagt Nessos ausweichend auf die Frage nach dem favorisierten Spielsystem.
Dass er dabei insgeheim mit dem ersten Heimsieg in einem Punktespiel im Stadion Oberwerth seit dem 26. März (3:0 gegen den SC Pfullendorf) liebäugelt, steht außer Frage, das ließ er auch schon direkt nach dem Spiel in Trier optimistisch durchblicken.
Dass ihn übrigens Gilbert Gorges dauerhaft als Co-Trainer an der Seitenlinie unterstützt so wie in Trier, davon ist übrigens nicht auszugehen. Präsident Werner Hecker sagte jedenfalls ziemlich eindeutig: „Er hat uns dankenswerterweise in Trier unterstützt. Aber das ist nicht als Dauerlösung gedacht.“ Gut möglich aber, dass das am Samstag noch einmal der Fall sein wird, denn die zweite Mannschaft um Trainer Fatih Cift, mit dem Gorges üblicherweise zusammenarbeitet, muss erst tags darauf zum Rheinlandligaspiel in Mendig antreten.
RZ Koblenz und Region vom Freitag, 26. September 2014, Seite 13.
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Offenbach. Mit den Kickers ist zurzeit nicht gut Kirschenessen: Das Offenbacher Ensemble eilt in der Regionalliga Südwest von Sieg zu Sieg, sieben Dreier am Stück sind so schon zusammen gekommen. Der jüngste Erfolg datiert vom Dienstag, da gab es ein allerdings recht knappes 2:1 gegen den FC Homburg. Was gleichwohl reichte, um nach Punkten (25) mit dem Tabellenführer aus Saarbrücken gleichzuziehen.
Die bislang einzige Niederlage setzte es gleich bei der Premiere in Pirmasens, die ging mit 0:3 gründlich daneben. Doch danach war die Mannschaft von Trainer Rico Schmitt – abgesehen von einem 0:0 in Worms – nicht mehr aufzuhalten. Zwischenzeitlich gelang ihr im DFB-Pokal ein 4:2-Sieg nach Elfmeterschießen gegen den FC Ingolstadt. In der nächsten Runde treten die Offenbacher erneut gegen einen Zweitligisten an, am 28. Oktober kommt der Karlsruher SC.
Zurück zum aktuellen Geschehen: Vor der stattlichen Kulisse von 5368 Zuschauern brachten Christian Cappek mit seinem siebten Saisontreffer und Matthias Schwarz nach einem 0:1-Rückstand die Farben des Tabellenzweiten noch vor der Pause gegen Homburg in Führung.
An Cappek haben auch die Schängel keine allzu guten Erinnerungen, beim 2:0-Sieg des OFC vor knapp 14 Monaten in Koblenz erzielte er beide Treffer.
Davon weiß auch TuS-Präsident Werner Hecker zu berichten: „Im Vorjahr haben wir gegen Offenbach zum Auftakt entgegen unseren Erwartungen verloren.“ Kurz vor Weihnachten ging auch noch das Rückspiel auf dem Bieberer Berg mit 0:4 ordentlich in die Binsen. „Jetzt sind die Vorzeichen genau umgekehrt“, sagt Hecker. Ob demzufolge die TuS diesmal als Außenseiter für Furore sorgen kann? bhm
RZ Koblenz und Region vom Freitag, 26. September 2014, Seite 13.
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