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Thema: Pokal-Vorberichte: TSV Emmelshausen - TuS Koblenz Di 28 Okt 2014 - 9:25
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Für TSV ist es das Spiel des Jahres
Fußball Emmelshausen fiebert Pokalspiel gegen TuS entgegen – Stahl mit Kreuzbandriss
Emmelshausen. Gibt es heute Abend (19 Uhr) im Vorderhunsrück eine Pokal-Sensation? Dem Fußball-Bezirksligisten TSV Emmelshausen werden in der dritten Runde des Rheinlandpokals gegen den drei Klassen höher angesiedelten Regionalligisten TuS Koblenz durchaus Außenseiterchancen eingeräumt. „Alle freuen sich auf dieses Spiel – und ich lasse mich gerne von meiner Mannschaft positiv überraschen“, sagt Marco Pfeffer.
Der Trainer des TSV Emmelshausen sagt trotz drei Klassen Unterschied: „Wir gehen nicht rein in so ein Spiel, und sagen, wir sind zufrieden, wenn wir 4:0 verlieren.“ Angst vor der TuS hört sich anders an. Und vor den Koblenzern muss einem in ihrer derzeitigen Verfassung auch nicht bange sein. Mit 12 Punkten aus 15 Spielen steht die TuS auf dem drittletzten Platz in der Regionalliga Südwest. Zudem musste das Team die Hiobsbotschaft verkraften, dass die Knieverletzung von Michael Stahl als Kreuzbandriss diagnostiziert wurde und der TuS-Spieler längerfristig ausfällt.
Der Pokal ist für die TuS-Verantwortlichen genauso wichtig wie der Liga-Alltag. Ein Einzug in den DFB-Pokal garantiert eine Summe von mehr als 120 000 Euro, für die TuS überlebenswichtiges Geld. Um von Bayern oder Dortmund träumen zu können, muss aber der Rheinlandpokal gewonnen werden. Als einziger Regionalligist neben Eintracht Trier ist die TuS immer ein heißer Kandidat für den Rheinlandpokalsieg. Zuletzt gewann Koblenz den Cup allerdings im Jahr 2006. Im Vorjahr scheiterte Koblenz im Viertelfinale am späteren Sieger Trier, vor zwei Jahren blamierte sich der Regionalligist mit 0:2 in der zweiten Runde beim Bezirksligisten TuS Oberwinter.
Der Coup von Oberwinter könnte dem TSV als Vorbild dienen: Emmelshausen hat sich nach dem Abstieg gefangen und feierte zuletzt fünf klare Siege in Serie. Das Selbstvertrauen bei der Elf von Pfeffer ist derzeit riesig. „Meiner Mannschaft ist gegen einen höher einzuschätzenden Gegner immer etwas zuzutrauen, denn wir wachsen mit dem Gegner“, sagt der Trainer und verweist auf die Vorsaison, als Emmelshausen als späterer Absteiger beide Spiele gegen den Meister und Oberliga-Aufsteiger Wirges gewann.
Die TuS beobachtete Pfeffer am Freitag beim 0:2 gegen Wormatia Worms. „Es war wichtig, die einzelnen Spieler mal live anzuschauen“, erzählt Pfeffer, der weiß, dass sich die Koblenzer in Emmelshausen in ihrer Spielweise umstellen müssen. In der Regionalliga verteidigt die TuS als Abstiegskandidat vorrangig. „Gegen uns müssen sie dagegen das Spiel machen“, weiß Pfeffer.
Eine große Motivationsrede muss er jedenfalls nicht vor dem Spiel halten. Das hat einen einfachen Grund: Gleich 13 Spieler des TSV sind in der Jugend bei der TuS ausgebildet worden. Namentlich sind das Dennis Gaida, Sascha Hachenthal, Philipp Rath, Pascal Tillmanns, Nils Bast, Dominik Bender, Julian Feit, Ufuk Kurt, Joshua Kynast, Nico Merg, Tobias Lenz, Marcel Christ und Eric Peters. Letztgenannter fehlt allerdings heute. Peters ist bei der Bundeswehr in Munster und kann nicht kommen.
„Gegen die TuS-Reserve waren die Jungs schon immer hochmotiviert“, weiß Pfeffer, dass seine Kicker das Kräftemessen mit der TuS I kaum erwarten können. Deshalb sagt Pfeffer, dass heute für seine Mannschaft „definitiv das Spiel des Jahres“ stattfindet, auch wenn es im April 2014 schon gegen den Lokalrivalen FC Karbach ging. „Karbach ist ein spezielles Derby“, meint Pfeffer: „Aber ein Vergleich mit einem Regionalligisten ist etwas ganz anderes.“
RZ Koblenz und Region vom Dienstag, 28. Oktober 2014, Seite 23.