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Thema: Spielberichte: TuS Koblenz - FC Karbach 2:0 (1:0) Fr 28 Aug 2015 - 23:00
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2:0 gegen Karbach: TuS Koblenz holt im Derby den dritten Sieg in Serie
Koblenz. Ungeahnte Glückgefühle für die Fans im Stadion Oberwerth: Die TuS Koblenz gewann schon das dritte Punktspiel in Serie, das hatte es seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr gegeben. Für das 2:0 (1:0) im Derby der Oberliga Rheinland/Pfalz-Saar gegen den FC Karbach vor immerhin 2014 geneigten Betrachtern mussten ein verwandelter Foulelfmeter und ein Treffer in der Nachspielzeit herhalten, damit die Schängel die Punkte elf bis 13 gegen einen keinesfalls schwachen Klassenneuling einsammeln konnten.
Über die Koblenzer Aufstellung muss man seit dem Spiel vor Wochenfrist gegen Salmrohr und dem folgenden in Neunkirchen nur wenige Worte verlieren: Zum dritten Mal hintereinander schickte TuS-Trainer Petrik Sander die gleiche Elf in einer 4-1-4-1-Formation aufs Feld. Der Gegner aus Karbach versuchte, mit seinem obligatorischen 3-4-3-System dagegen zu halten.
Was anfangs auch wunderbar gelang. Der Aufsteiger spielte forsch nach vorne und hatte auch im Ansatz so etwas wie zwei Torchancen: Beim ersten Mal traf der über rechts enteilte Oscar Feilberg die falsche Entscheidung, anstatt quer auf den in der Mitte freistehenden Selim Denguezli zu passen, legte er den Ball nach hinten - und fand keinen Abnehmer (5.). Acht Minuten später versuchte es FC-Spielführer Maximilian Junk aus der Distanz, doch sein Distanzschuss strich deutlich am linken Pfosten vorbei. Ähnlich wie im vergangenen Heimspiel gegen Salmrohr kam die TuS erst nach einer halben Stunde besser ins Spiel. Der erste von Angelo Hauk abgegebene Ball aufs von Florian Bauer gehütete FC-Tor glich eher einem Rückpass (29.), war aber so etwas wie ein Weckruf für nun aktivere Gastgeber. Dreimal trat der Koblenzer Mittelfeldspieler Akiyoshi Saito vor der Pause in Erscheinung: Zunächst verfehlte er nach mustergültiger Kombination nur knapp das anvisierte Ziel (33.), dann wurde er auf Höhe der Mittellinie rüde von Julian Hohns zu Boden geschickt (37.). Erste Aufregung auf der Tribüne und folgerichtig die Gelbe Karte gegen den Übeltäter. Aber auch TuS-Keeper Sebastian Patzler wurde verwarnt, weil er sich flugs von seinem Arbeitsplatz entfernt hatte, um im Getümmel munter mitzumischen.
60 Sekunden danach war der Gefoulte längst wieder auf den Beinen und locker in der Lage, einen satten Schuss aus etwas mehr als 20 Meter Entfernung aufs Karbacher Tor abzufeuern, die Latte rettete für den machtlosen Bauer (38.).
Als niemand mehr mit etwas Nennenswertem im ersten Abschnitt rechnete, ereignete sich die Schlüsselszene wenige Sekunden nach Ablauf der regulären Zeit: Lutz Radojewski drang über die linke Seite in den Karbacher Strafraum ein, wurde vom nach hinten geeilten Feilberg hart bedrängt und kam zu Fall. Für Schiedsrichter Manuel Biesemann ein klarer Fall - Foulelfmeter. Wer sollte schießen? Toni Schmidt und André Marx diskutierten. Marx trat schließlich an, schickte den Karbacher Keeper in die falsche Ecke und traf souverän zum 1:0 für die Koblenzer Farben (45.+2). Es war bereits der vierte Saisontreffer für den Koblenzer Kapitän, direkt danach bat Schiri Biesemann in die Kabinen.
Nach dem Wechsel dauerte es wieder eine Weile, bevor die Schängel die Initiative ergriffen. Nach einer Stunde wäre Tony Schmidt fast das 2:0 gelungen, doch Schlussmann Bauer und ein Karbacher Verteidiger verhinderten mit vereinten Kräften einen zweiten Gegentreffer. Auf der anderen Seite wäre fast der Ausgleich gefallen: Erst verfehlte ein Schuss des eingewechselten Dominik Kunz als tückischer Querschläger das Ziel (65.), nach der anschließenden Ecke setzte Patrick Birkner den Ball artistisch nur knapp am Pfosten vorbei.
Nach Kunz kam mit Thomas Klasen (69.) ein weiterer offensiv orientierter Karbacher ins Spiel. Torsten Schmidt versuchte mit allen verfügbaren Personalmitteln zu retten, was am Ende nicht mehr zu retten war. Karbach warf mit dem Mut der Verzweiflung alles nach vorne - vergeblich. Koblenz konterte gefährlich, aber ohne die letzte Konsequenz. Ivan Mamic (80.) und Fatjon Celani (81.) hätten den Sack schon zumachen können, so blieb es bis zum Schluss spannend.
Die Entscheidung fiel 100 Sekunden nach Ablauf der 90 Minuten, Saito dribbelte sich im Strafraum durch und ließ dem herausstürzenden Bauer keine Abwehrchance. Angenehme Begleiterscheinung des vierten Saisonsiegs: Seit 307 Minuten sind die Schängel ohne Gegentreffer.
Das nächste Punktspiel darf die TuS erneut vor eigenem Publikum bestreiten, am Sonntag, 6. September (14 Uhr), stellt sich die Arminia aus Ludwigshafen im Stadion Oberwerth vor.
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Thema: Re: Spielberichte: TuS Koblenz - FC Karbach 2:0 (1:0) Sa 29 Aug 2015 - 2:23
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TuS siegt in einem intensiven Derby: 2:0-Erfolg gegen den FC Karbach Marx und Saito schießen die TuS zum dritten Sieg in Serie – 2.014 Zuschauer im Stadion Oberwerth
Die Siegesserie der TuS Koblenz in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar hält an. Am Freitagabend bezwang die Mannschaft von Cheftrainer Petrik Sander den FC Karbach verdientermaßen mit 2:0 (1:0) und feierte damit bereits den dritten Sieg in Folge. „Moral, Wille und Leidenschaft war zu erkennen“, hob Sander nach Spielschluss hervor. „Wir sind im Begriff, eine echte Mannschaft zu werden, dabei helfen solche Ergebnisse ungemein. Natürlich freuen wir uns, dass wir die Englische Woche nun mit neun Punkten abschließen konnten.“
Vielleicht war es der Weckruf, die Initialzündung für einen erfolgreichen Fußballabend aus Koblenzer Sicht. Als Akiyoshi Saito einen strammen Schuss aus der zweiten Reihe an die Latte zimmerte, war bereits eine gute halbe Stunde gespielt. Karbach war zu diesem Zeitpunkt die aktivere Mannschaft, investierte mehr in die Partie und initiierte vor allem über den flinken Oscar Feilberg immer wieder Vorstöße nach vorne. Hinten machte die Fünferabwehrkette der Gäste (Sander: „Relativ einfach, aber dennoch sehr wirkungsvoll“) die Räume eng. „Wir mussten uns in Geduld üben, durften nicht ins offene Messer laufen, weil in der Karbacher Umschaltbewegung eine gewisse Qualität vorhanden ist. Wir haben gegen einen Gegner gespielt, der wirklich auf Augenhöhe war“, so Sander.
Doch mit einem Mal, mit besagtem Lattenschuss von Saito, kippte der Spielverlauf. Nun waren es die Koblenzer, die das Tempo vorgaben und ihrerseits vermehrt Druck auf das gegnerische Tor ausübten. Der Lohn der Mühen: Das 1:0 für die TuS durch André Marx (45.). Der Koblenzer Kapitän markierte vom Elfmeterpunkt bereits sein viertes Saisontor. Dem Strafstoß vorausgegangen war ein Foulspiel von Feilberg, der Lutz Radojewski im Sechzehner klar von den Beinen holte.
Auch nach dem Seitenwechsel verlor die Begegnung nicht an Intensität. Die insgesamt 2.014 Zuschauer auf dem Oberwerth sahen weiterhin ein emotionsgeladenes Derby zweier Mannschaften, die sich nichts schenkten. „Wir waren ein unbequemer Gegner“, befand Gästetrainer Torsten Schmidt und fügte ergänzend hinzu: „Eine gewisse Härte gehört bei den Zweikämpfen auch einfach dazu, wir spielen hier schließlich kein Halma, sondern Fußball.“
Auf beiden Seiten summierten sich nun die Torchancen. Maximilian Junk probierte es mit einem Schuss aus 16 Metern (46.), auf der Gegenseite war Tony Schmidt nach einem Konter auf dem linken Flügel eigentlich schon auf und davon, ehe er im letzten Moment doch noch vom Ball getrennt werden konnte (61.). Nur eine Minute später hatte dann Marx seinen zweiten Treffer des Tages bereits vor Augen, aber sein Abschluss war letztlich zu unplatziert. Karbach steckte nicht auf und kam im Gegenzug durch Dominik Kunz (67.) und Patrick Birkner (68.) ebenfalls zu zwei Tormöglichkeiten.
Je länger das Spiel nun dauerte, umso mehr Kontergelegenheiten boten sich den Koblenzern. Da diese aber teilweise zu unkonzentriert zu Ende gespielt wurden, blieb die Begegnung bis in die Schlussphase hinein weiterhin spannend. Erst Akiyoshi Saito erlöste den Koblenzer Anhang in der Nachspielzeit mit dem Treffer zum 2:0-Endstand. Vom eingewechselten Fatjon Celani in Szene gesetzt, tanzte der Japaner an der Strafraumgrenze noch Gegenspieler Mathias Fischer aus, ehe er überlegt ins lange Eck abschloss (90.). „Die TuS hat letztlich verdient gewonnen, weil sie in den entscheidenden Situationen einfacher cleverer gewesen ist. Das hat heute den Ausschlag gegeben“, resümierte Karbachs Trainer Schmidt.
TuS Koblenz - FC Karbach 2:0 (1:0)
TuS Koblenz: Patzler - Lacagnina, Marx, Stark, Wolf - Radojewski, von der Bracke - Schmidt (76. Mamic), Saito, Hauk (90. Jakobs) - Piranashvili (70. Celani).
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Thema: Re: Spielberichte: TuS Koblenz - FC Karbach 2:0 (1:0) Mo 31 Aug 2015 - 22:33
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TuS liegt nach dem vierten Sieg deutlich auf Kurs
Koblenz. Nach vier mehr oder weniger entbehrungsreichen Jahren in der Regionalliga fallen die Anhänger der TuS Koblenz eine Etage tiefer in der Fußball-Oberliga Rheinland/Pfalz-Saar aktuell von einem Freudentaumel in den nächsten: Drei Siege binnen acht Tagen und seit 307 Minuten ohne Gegentreffer bedeuten in der Zwischenrechnung nach fünf Spielrunden den zweiten Platz in der Tabelle - die Elf von Trainer Petrik Sander liegt unbestritten auf dem angedachten Kurs.
Was aber für den sportlich Verantwortlichen der Schängel nicht von alleine kommt, sondern das Ergebnis harter Arbeit ist. Den Höhenflug nach dem 2:0 gegen den FC Karbach möchte er keinesfalls überbewerten: "Wir müssen die Kirche im Dorf lassen. Karbach war kein Fallobst, sondern ein Gegner auf Augenhöhe. Sie haben hinten wirksam mit einer 5er-Kette gespielt. Es hat bis zur 60. Minute gedauert, bis wir uns richtig darauf eingestellt hatten. Aber dieser Zeitpunkt ist mir eigentlich egal, wenn am Ende das Ergebnis stimmt."
Sein Kollege Torsten Schmidt war mit dem Auftritt seiner Schützlinge trotz der ersten Auswärtsniederlage der Saison durchaus einverstanden: "Ich habe keinen Klassenunterschied festgestellt, der Gegner war halt in den entscheidenden Szenen cleverer. Wir haben zwar gut begonnen, aber das Ganze hat sich etwa nach 30 Minuten gedreht, ab da waren die Koblenzer wie erwartet auf Temperatur."
Wären die beiden Hälften nach exakt 45 Minuten zu Ende gegangen, hätte sich die TuS mit einem torlosen Remis begnügen müssen. Erst in der jeweils zweiten Minute der Nachspielzeiten fielen in der Mitte und am Ende die beiden Tore des Abends. Als "Dosenöffner" bezeichnete Sander später das 1:0, als André Marx antrat und einen an Lutz Radojewski verschuldeten Foulelfmeter perfekt verwandelte. Zuvor hatte sich der Spielführer aber am Punkt verbal gegen Tony Schmidt durchsetzen müssen, der nur zu gerne seinem vorangegangenen Treffer in Neunkirchen vor eigenem Publikum einen zweiten folgen lassen wollte.
Der Karbacher Unglücksrabe Oscar Feilberg, früher in der Koblenzer Jugend am Ball, stöhnte nach seinem verhängnisvollen Foulspiel: "Das war einfach naiv von mir, ich darf da nicht so hingehen." Er fühlte sich nicht nur für den Strafstoß verantwortlich, sondern auch in der Summe der Ereignisse als Sündenbock: "Ich glaube, dass ich viel zum Koblenzer Erfolg beigetragen habe." Was er damit noch meinte, war die Szene aus der fünften Minute, als er in der Koblenzer Gefahrenzone in aussichtsreicher Position mit einem schlechten Abspiel eine sehr gute Gelegenheit zunichte machte.
Die Koblenzer ließen sich vom Karbacher Anfangselan nicht aus der Ruhe bringen und warteten einmal mehr geduldig auf ihre Chancen. Und nach dem geschilderten 1:0 durch Marx - schon der vierte Saisontreffer des Innenverteidigers - war der Weg geebnet. Es dauerte aber weitere 45 Minuten plus Zugabe, bis das erlösende 2:0 fallen sollte. "Das war der kleine Makel, bei unseren Monsterkonterchancen hätten wir das Spiel schon viel früher entscheiden müssen", sagte Sander.
Saito, der an diesem Abend wohl mit Abstand beste Mann im blau-schwarzen Dress der Platzherren, behielt im Strafraum des FCK die Ruhe, umkurvte einen Abwehrspieler und schob dann in aller Seelenruhe den Ball am herausstürzenden Keeper Florian Bauer vorbei ins Netz. Acht Minuten vor der Pause hatte es noch so ausgesehen, als müsste der Japaner ausgewechselt werden. Nach einem rüden Foul von Julian Hohns krümmte sich der Mann mit der Nummer 19 vor Schmerzen am Boden.
Die schon etwas erhitzten Gemüter kochten erstmals über auf dem Platz, auf den Reservebänken und auf den Zuschauerrängen. Doch Schiedsrichter Manuel Biesemann blieb ruhig und sachlich, die Rudelbildung löste sich schnell in Wohlgefallen auf. Schmidt konstatierte: "Wir haben uns da auf ein Verbalscharmützel eingelassen, das war gar nicht notwendig und hat uns aus der Ruhe gebracht." Für die Koblenzer war das die Initialzündung, wie Gästekapitän Maximilian Junk meinte: "Da haben wir uns auf einen Nebenkriegsschauplatz begeben, und dann hat sich das Spiel gedreht."
Einer hatte schon vor dem Spiel geahnt, wie das Spiel ausgehen würde und es auch offen so von sich gegeben: "Wir gewinnen mit 2:0." TuS-Offensivspieler Tobias Jakobs ist also so etwas wie der Prophet im eigenen Land, wenn er auch selbst zum Gelingen nur wenig beitragen konnte. Erst in der ersten Minute der Nachspielzeit kam er aufs Feld, wohl in erster Linie als Maßnahme gedacht, um Zeit zu schinden. So aber konnte er den finalen Treffer auf dem Platz noch hautnah miterleben.
Sander: "Da wächst was zusammen. Wenn du solche Spiele gewinnst, bist du auf einem guten Weg. Wir wollen hoffen, dass nicht alles wieder in Schutt und Asche geredet wird, wenn es mal nicht so läuft." Aber nach den bisher vor eigenem Publikum gezeigten Leistungen (drei Siege, 9:1 Tore) glaubt momentan so recht keiner daran, dass das nun folgende Heimspiel gegen Arminia Ludwigshafen (Sonntag, 6. September, 14 Uhr) nicht wie gewünscht endet.