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 TuS Koblenz kämpft um Zukunft nach der Insolvenz

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BeitragThema: TuS Koblenz kämpft um Zukunft nach der Insolvenz   TuS Koblenz kämpft um Zukunft nach der Insolvenz EmptyFr 31 Mai 2019 - 23:16

Zitat :
TuS Koblenz kämpft um Zukunft nach der Insolvenz
Verwalter Peter Theile muss am Dienstag die Gläubiger überzeugen

Koblenz. Die Oberligasaison ist beendet, das Pokalfinale gespielt. Jetzt geht's bei TuS Koblenz um Grundsätzliches. Am kommenden Dienstag muss Insolvenzverwalter Peter Theile die Gläubiger der TuS davon überzeugen, dass der Traditionsverein nicht nur eine stolze fußballerische Vergangenheit hat, sondern auch eine verheißungsvolle Zukunft. Bei der Gläubigerversammlung will sich Theile den Auftrag abholen, einen Insolvenzplan aufzulegen mit dem Ziel, dass der derzeit nur durch ihn handlungsfähige Verein spätestens im nächsten Jahr wieder selbst über sein Schicksal entscheiden darf.

Scheitert Theile mit seinem Plan, wird der Verein aufgelöst, und es ist an den Idealisten, die TuS Koblenz neu zu gründen. Den Hauptgläubiger wird der Insolvenzverwalter nicht überzeugen können, so viel steht fest. PR-Unternehmer Frank Linnig, der auf die Rückzahlung seiner Darlehen in Höhe von fast einer Million Euro, rund 80 Prozent der insgesamt zu verhandelnden Summe, verzichten muss, traut seinem (ehemaligen) Herzensverein den versprochenen Neuanfang nicht zu: „Ich glaube in diesem Verein keinem mehr ein Wort“, sagt Linnig, „wenn Herr Theile wirklich abstimmen lässt, werde ich dagegen stimmen. Ich frage mich und ihn, woher er seinen Optimismus nimmt.“

Linnig haben die vergangenen Monate in seiner Einschätzung der Lage bei der TuS bestärkt: „Ich halte den Verein und seine Führung in hohem Maße für unglaubwürdig. Die Bekenntnisse zu Offenheit, Transparenz und Demut sind nur Sprüche und durch nichts begründet, wie das Theater um Remo Rashica, Heiner Backhaus und das Rest-Präsidium gezeigt hat. Dieser Verein gehört auf Null gestellt.“

Aber kann Linnig das Insolvenzverfahren überhaupt im Alleingang aufhalten? Diese Frage ist für Nicht-Juristen schwer zu beantworten, selbst Fachmann Theile äußert sich eher unbestimmt. Ziel eines Insolvenzverfahrens ist, zahlungsunfähigen Unternehmen ein Weiterbestehen zu ermöglichen. Das gilt auch für Sportvereine wie die TuS, bei der rund 30 Arbeitsplätze auf dem Spiel stehen.

So heißt es in der Insolvenzordnung (IO) zwar allgemein, dass die Stimme des größten Gläubigers auch das meiste Gewicht in der Gläubigerversammlung habe. Gleichzeitig sieht die IO aber auch ein „Obstruktionsverbot“ vor. Dieses soll verhindern, dass ein Gläubiger „aus strategischen Gründen“ seine Zustimmung zum Insolvenzplan verweigert, obwohl er „keinen wirtschaftlichen Nachteil dadurch erleiden würde“. Der Rechtspfleger, berichtet Linnig, habe es bei der ersten Zusammenkunft der Gläubiger im vergangenen November so formuliert: Es könne ja nicht um die Befriedigung von Rachegelüsten gehen.

Über die Umsetzung eines Insolvenzplans entscheidet am Ende der Insolvenzrichter, in diesem Fall eine Richterin, und die kann offenbar auch ein vermutetes oder tatsächliches öffentliches Interesse am Fortbestehen des Vereins in ihre Entscheidung einbeziehen. Auch da hat Linnig Bedenken: „Es läuft am Ende ja doch wieder darauf hinaus, dass die TuS in der Regionalliga spielen will – oder höher. Doch ich bin aus meiner Erfahrung zu der Überzeugung gekommen: Die Region will keinen Profifußball.“ Auch das Argument, die TuS hole die jungen Leute von der Straße, ist für ihn „nicht stichhaltig. Andere Vereine machen auch vernünftige Jugendarbeit.“

Alles in allem darf man vermuten: Linnigs Chancen, die Ablehnung des Insolvenzplans zu erreichen, stehen eher schlecht. „Ich weiß, dass ich verlieren werde“, räumt er ein, „aber soll ich deshalb gegen meine Überzeugung handeln? Ich vertrete eine Position, die ich gut begründen kann.“

Linnigs strikte Ablehnung ist indes nicht die einzige Hürde, die der Insolvenzverwalter überwinden muss. Um einen Insolvenzplan aufzustellen, muss er den Gläubigern auch etwas anbieten können. Die Hoffnung, der Insolvenzkasse eine stattliche Summe aus der Pokalprämie zuführen zu können, hat sich durch das verlorene Finale gegen Salmrohr zerschlagen. Dennoch verbreitet Theile zurückhaltende Zuversicht: „Es gibt Personen und Firmen, die definitiv zugesagt haben, den Insolvenzplan zu unterstützen, und bereit sind, Geld bereitzustellen für eine Quote.“

Es ist auch nicht selbstverständlich davon auszugehen, dass alle anderen TuS-Gläubiger – vor einem halben Jahr waren es 65 Einzelpersonen, Firmen, Institutionen und Behörden, in der Zwischenzeit sind ein paar mehr dazugekommen – so ohne Weiteres den Plänen des Insolvenzverwalters folgen.

Viele werden wissen wollen, wie es mit der TuS weitergehen soll. „Die Gläubiger wollen sehen, dass eine Struktur vorhanden ist und ein Vorstand, der sie umsetzt“, weiß Theile. „Da lag ja das Problem in den vergangenen Jahren.“ Deshalb will er bald eine Versammlung einberufen, in der die Mitglieder das Fortbestehen des Vereins beschließen und über das Wie diskutieren. Auf welcher rechtlichen Grundlage das geschehen kann, will der Insolvenzverwalter prüfen – „obwohl das eigentlich die Aufgabe des Vereins wäre.“

Einige Monate, schätzt Peter Theile, wird es noch dauern, bis das Insolvenzverfahren abgeschlossen ist. „Natürlich muss es unser Ziel sein, das Insolvenzverfahren noch in diesem Jahr abzuschließen, damit der Verein wieder frei atmen kann und auch die Sponsoren sehen, dass diese Hürde genommen ist.“ Dann muss auch die Frage beantwortet werden, welche Persönlichkeiten die TuS in eine schulden-, aber voraussichtlich nicht sorgenfreie Zukunft führen.

RZ Frühausgabe vom Samstag, 1. Juni 2019, Seite 27.

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BeitragThema: Re: TuS Koblenz kämpft um Zukunft nach der Insolvenz   TuS Koblenz kämpft um Zukunft nach der Insolvenz EmptyFr 31 Mai 2019 - 23:16

Zitat :
Linnig: Keiner hat sich blicken lassen
Hauptgläubiger traut dem insolventen Verein keinen glaubhaften Neuanfang zu

Koblenz. Auf seine ehemaligen Kollegen und Nachfolger im Präsidium von TuS Koblenz ist Frank Linnig nicht gut zu sprechen. „Alle sagen, es ginge ihnen nur um den Verein“, schimpft der Hauptgläubiger des insolventen Klubs, „dabei geht es immer nur um Egos und Eitelkeiten.“

Linnig hat sich gewundert, dass kein Versuch unternommen wurde, ihn umzustimmen, was die Ablehnung des Insolvenzplans angeht. „Wenn es diesen Leuten nur um den Verein ginge, dann hätten sie doch versucht, mit dem Hauptgläubiger ins Gespräch zu kommen und Wege zu suchen, wie die Kuh vom Eis zu bringen ist. Aber es hat sich kein Mensch hier blicken lassen. Dabei haben sie früher fast jede Woche in meinem Büro gesessen, weil Geld fehlte.“

Der Etat der TuS, der in der Regionalliga etwa 1,3 Millionen Euro betrug, wies zu Anfang der Saison regelmäßig eine Unterdeckung von 200 000 bis 300 000 Euro auf, mit der Aussicht oder auch nur der Hoffnung, diese Lücke durch zusätzliche Sponsorengelder zu schließen. „Weil das nie geklappt hat, war ich es, der am Ende die Lücke gestopft hat.“ Teils als Sponsor, teils als Darlehensgeber.

So stand die TuS schließlich bei Frank Linnig mit mehr als 900 000 Euro in der Kreide, ohne Aussicht, diese Schulden jemals begleichen zu können. Linnig erließ dem Verein zwei Drittel der Schulden und vereinbarte höchst moderate Rückzahlungsraten: „Die 260 000 Euro wären demnach etwa im Jahr 2038 abbezahlt gewesen, dann bin ich wahrscheinlich gar nicht mehr da.“

Tatsächlich zurückbezahlt hat die TuS drei Mal 5000 Euro auf ein 150 000-Euro-Darlehen, das Linnig über seine Firma Linnigpublic GmbH gewährt hatte. Nun fordert das Finanzamt dafür eine Steuernachzahlung von ihm – es handele sich schließlich um eine „verdeckte Gewinnausschüttung“.

RZ Frühausgabe vom Samstag, 1. Juni 2019, Seite 27

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BeitragThema: Re: TuS Koblenz kämpft um Zukunft nach der Insolvenz   TuS Koblenz kämpft um Zukunft nach der Insolvenz EmptyFr 31 Mai 2019 - 23:18

Zitat :
Gelhard: Wir haben uns ein bisschen selbst überholt
Präsident der TuS Koblenz im Interview: Kein Etat für die Regionalliga – Verein sucht einen neuen Vorstand

Koblenz. Arnd Gelhard, viel beschäftigter Unternehmer aus dem Westerwald, hat sich in seiner Amtszeit als Präsident der TuS Koblenz nie gern ins operative Geschäft eingemischt. Zum künftigen Weg des insolventen Vereins sprach er jedoch deutliche Worte und hat sich schließlich durchgesetzt.

Herr Gelhard, Sie sind zwar gewählter Präsident der TuS Koblenz, doch Chef im Verein ist derzeit Insolvenzverwalter Peter Theile. Dürfen Sie sich überhaupt öffentlich äußern?

Ja, zu allem außer Zahlen.

Wo steht die TuS nach dem verlorenen Pokalendspiel?

Geld aus dem Pokal war im Etat für die nächste Saison nicht vorgesehen. Wir planen die neue Saison mit einem kleineren Etat als in der abgelaufenen Spielzeit. Trainer Anel Dzaka führt gemeinsam mit Michael Stahl Gespräche mit Spielern, auch was die Jugendtrainer angeht, läuft die Planung normal. Wir müssen jetzt die Gläubigerversammlung am kommenden Dienstag abwarten, dann wissen wir, wo wir stehen.

Arbeitet Remo Rashica noch für den Verein, nachdem der Insolvenzverwalter und der Vorstand seine Pläne verworfen haben?

Herr Rashica fungiert weiterhin als Vorstandsmitglied für den Jugendbereich, das hat er uns schriftlich mitgeteilt. Ich will nicht wegdiskutieren, dass er in den vergangenen Monaten viele gute Sachen gemacht hat, er war ja als Bevollmächtigter auch das offizielle Sprachrohr des Vereins. Wir anderen Vorstandsmitglieder haben im Hintergrund auch einiges getan. Zum Schluss hatten wir aber das Gefühl, dass wir uns ein bisschen selbst überholen.

Warum hat die TuS vor dem letzten Spieltag den Antrag auf die Regionalliga aufrechterhalten, obwohl Sie selbst gegen einen Aufstieg zum jetzigen Zeitpunkt waren?

Wir hätten den Antrag gar nicht mehr zurückziehen können und wollten auch nicht noch mehr Unruhe hineinbringen. Es ist richtig, dass ich selbst immer gegen eine Regionalliga-Bewerbung war. Selbst wenn wir es sportlich geschafft hätten, wäre ja gar kein Etat dafür da gewesen.

Das sieht Herr Rashica anders, nach seiner Aussage hat er eine Menge Sponsorengelder eingetrieben.

Der Insolvenzverwalter braucht für seine Planung feste Zusagen, mit Absichtserklärungen kann er nichts anfangen. Er kann nur ausgeben, was wir haben, nicht, was wir vielleicht bekommen. Erst müssen wir uns finanziell stabilisieren, dann können wir wieder zur Attacke übergehen. Wenn wir die nächsten ein, zwei Jahre solide in der Oberliga spielen, kommt das ehrlicher rüber, als wenn wir uns gleich wieder hohe Ziele stecken.

Wird die TuS in der nächsten Saison wettbewerbsfähig sein?

Ich denke ja, nach meinem jetzigen Kenntnisstand. Wir müssen und werden weiter auf junge Spieler setzen. Wozu machen wir sonst die Ausbildung? In den letzten Jahren haben wir sie häufig für andere Vereine gemacht, jetzt wollen wir selbst davon profitieren.

Wenn das Insolvenzverfahren abgeschlossen ist, stellt sich die Frage, wer den Verein TuS Koblenz in Zukunft führt. Stehen Sie wieder zur Verfügung, und wie steht es mit Ihren Kollegen?

Ich werde kein Vorstandsamt mehr übernehmen, und, soweit ich weiß, auch kein anderer aus dem alten Vorstand. Aber ich bin bereit, in einer Art Beirat den neu zu wählenden Vorstand zu unterstützen. Wir führen natürlich Gespräche. Ich denke, dass wir einen Vorstand zusammenkriegen und dass die Personen passen.

Das Gespräch führte Stefan Kieffer

RZ Frühausgabe vom Samstag, 1. Juni 2019, Seite 27.

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