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Thema: TuS Koblenz: Geduld zahlt sich langsam aus Mi 25 Nov 2015 - 22:08
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TuS Koblenz: Geduld zahlt sich langsam aus vom Deutschen Eck sind wieder auf Kurs – Trotz der Pleite gegen Hauenstein
Koblenz. „Wunder? Mit dem Begriff kann ich im Fußball nichts anfangen.“ Dabei haben Petrik Sander und TuS Koblenz nach dem Abstieg aus der Fußball-Regionalliga Südwest in die Oberliga Rheinland-Pfalz/Saarland zuletzt 13 Siege in Folge eingefahren. Schneller als erwartet klopft die TuS wieder am Tor zur Regionalliga an. „Das ist alles harte Arbeit“, sagt der Koblenzer Trainer Sander. Arbeit, die nicht immer belohnt wird: Das Spitzenspiel gegen den vom 1990er-Weltmeister Jürgen Kohler trainierten SC Hauenstein ging trotz vieler Chancen mit 1:2 verloren.
Weil es zum Ende der vergangenen Saison durchaus noch Konstellationen gab, bei denen Koblenz nicht abgestiegen wäre, mussten die Kicker vom Deutschen Eck die Personalplanungen zunächst auf die lange Bank schieben. Erst als der Abstieg tatsächlich feststand, konnte der Verein reagieren – und das zu einem Zeitpunkt, an dem viele andere Teams die Planungen bereits abgeschlossen hatten. „Wir haben Geduld gebraucht für die Kaderplanung, und die haben wir alle gehabt“, sagt TuS-Präsidiumsmitglied Frank Linnig. „Wie die Mannschaft zusammengewachsen ist, ist wirklich hervorragend. Die Vision vom Aufstieg, die mittlerweile eine Perspektive ist, lebt auch nach der Niederlage gegen Hauenstein weiter.“
Nach 13 Siegen in Serie verlor Koblenz erstmals wieder ein Spiel in der Liga – bei der Niederlage auf dem Oberwerth sahen rund 2600 Zuschauer eine aufopferungsvoll kämpfende TuS-Mannschaft. Eine Tugend, die es in der Abstiegssaison nur selten zu sehen gab. „Ich kann mich nicht daran erinnern, wann wir mal eine solche Vielzahl an Chancen herausgespielt haben“, sagte Sander. „Man muss der Mannschaft ein Kompliment machen. Es gibt eben solche Tage, da geht der Ball einfach nicht rein. Und einen solchen haben wir leider zum falschen Zeitpunkt erwischt.“
Noch auf dem Platz schwor der Trainer seine Mannschaft nach der Niederlage im Spitzenspiel auf die kommenden Aufgaben ein. Es war kalt. Es regnete. Es wurde langsam dunkel. Doch Sander wollte nicht auf den Kreis im Mittelkreis verzichten. Jeder sollte sehen: Wir stehen hier zusammen. Nach Siegen. Aber auch nach Niederlagen. „Der Spirit stimmt einfach“, sagt Linnig. „Die Chemie untereinander passt. Obendrein hat diese Mannschaft eine gute Qualität. Und weil auch das Umfeld momentan sehr ruhig ist – was ja für TuS Koblenz nicht immer typisch ist –, glaube ich, dass in dieser Atmosphäre etwas gedeihen kann.“ Ob es letztlich etwas Wunderbares oder doch eher Wundersames wird, wird die nächste Zeit zeigen.
RZ Koblenz und Region vom Mittwoch, 25. November 2015, Seite 24.