TuS Koblenz trifft im DFB-Pokal auf Dynamo Dresden
Autor
Nachricht
TuS-Thomas Admin
Anzahl der Beiträge : 3431 Anmeldedatum : 01.11.13 Alter : 43 Ort : Koblenz
Thema: TuS Koblenz trifft im DFB-Pokal auf Dynamo Dresden So 18 Jun 2017 - 22:45
Zitat :
TuS Koblenz trifft im DFB-Pokal auf Dynamo Dresden
Koblenz. Lange mussten Verantwortliche und Fans des Regionalligisten TuS Koblenz warten und zittern, bis Ex-Nationalspieler Sebastian Kehl den Rheinlandpokalsieger bei der Auslosung der 1. DFB-Pokalrunde (11. bis 14. August) im Dortmunder Fußballmuseum aus dem Lostopf zog. 26 von 32 Paarungen waren schon festgezurrt, und im Lostopf 2 mit den Bundesligisten sowie den 14 bestplatzierten Zweitligisten waren noch Schalke 04, Bayer Leverkusen, der 1. FC Kaiserslautern – und Pokalsieger Borussia Dortmund.
„Ich habe das Finale der Koblenzer gegen Eintracht Trier gesehen“, sagte DFB-Präsident Reinhard Grindel, während er die Kugel des Koblenzer Gegners öffnete, „die spielen einen klaren Fußball, wer da kommt, sollte genau hingucken.“ Dann hielt Grindel das Koblenzer Los in die Kamera: SG Dynamo Dresden.
„Tja, das ist sicherlich nicht unser Traumlos“, lautete die erste Reaktion des neuen TuS-Präsidenten Arnd Gelhard, „und wenn ich ehrlich bin, hatte ich die am Ende nicht mehr auf dem Schirm. Aber da müssen wir jetzt durch, und Dresden wird sicherlich viele Fans mitbringen.“ Auch Dirk Laux, Vizepräsident Sport und mit einer kleinen Delegation nach Dortmund gereist, war nicht unbedingt in Jubelstimmung. „Das ist sicher nicht der attraktivste Gegner, aber wir müssen es nehmen, wie es ist und das Allerbeste daraus machen. Das ist ein schwieriges Los, auch für den Aufwand, den wir für dieses Spiel betreiben müssen“, sagte er. Laux hatte dabei sicherlich die Pokalvergangenheit von Dresden im Hinterkopf. Vor sechs Jahren beim DFB-Pokalspiel bei Borussia Dortmund zündeten Dynamo-Anhänger ein Feuerwerk und richteten Laserpointer auf einige Dortmunder Spieler. Bereits vor der Begegnung hatte es massive Auseinandersetzungen zwischen Dresdner Randalierern und der Polizei gegeben. Dynamo sollte erst vom DFB-Pokal 2012/2013 ausgeschlossen werden, später wurde die Strafe herabgesetzt, und Dresden musste 100 000 Euro zahlen. Ein Jahr später randalierten Dynamo-Fans rund um das Pokalspiel bei Hannover 96. 18 Personen wurden in Gewahrsam genommen und drei Hooligans wegen Körperverletzung vorläufig festgenommen. Das DFB-Sportgericht schloss Dresden für den DFB-Pokal 2013/2014 aus.
Auch in diesem Jahr kam es zu Ausschreitungen: Vor der Begegnung beim Karlsruher SC (4:3) im Mai zündeten Dynamo-Anhänger Pyrotechnik, zudem soll ein Großteil der rund 2000 Gästefans in Camouflage-Shirts mit der Aufschrift „Football Army Dynamo Dresden“ sowie Gesichtstarnung und Mütze den Eingangsbereich überrannt und die Imbissstände im Gästebereich geplündert haben.
Auch sportlich gesehen wird es für Regionalligist Koblenz schwer. Dynamo Dresden hat als Zweitligaaufsteiger 50 Punkte geholt und die Saison als Fünfter abgeschlossen. „Wir gehen als Favorit ins Spiel gegen Koblenz und werden uns der Aufgabe hoch konzentriert stellen, um die zweite Runde zu erreichen“, sagte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge nach der Auslosung. Michael Stahl, Führungsspieler der TuS und Pokalheld von 2010, als er in der zweiten Runde gegen Hertha BSC Berlin durch ein Tor aus 61,5 Metern den Grundstein fürs Weiterkommen legte, war derweil richtig happy übers Los. „Das ist super, ich habe mich riesig gefreut. Mit Dresden kommt Tradition ohne Ende, das ist fantastisch für unsere Fans, eine volle Hütte ist uns garantiert, das passt“, sagte Stahl. Und wie wär's wieder mal mit einem Treffer aus 60 Metern? Stahl: „Um weiterzukommen, müssen wir wieder Geschichte schreiben. Da darf auch ruhig mal ein anderer der Held sein.“