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Thema: Spielberichte: FC Karbach - TuS Koblenz 0:1 (0:0) Mo 10 Sep 2018 - 9:22
Zitat :
Könighaus lässt die TuS in 90. Minute jubeln
Oberliga Koblenzer gewinnen 1:0 in Karbach – FC-Trainer Torsten Schmidt: Wir sind selbst schuld
Karbach. Es bleibt dabei: Der FC Karbach hat auch im fünften Pflichtspiel gegen die TuS Koblenz den Kürzeren gezogen. Am achten Spieltag der Fußball-Oberliga unterlagen die Vorderhunsrücker dem Ex-Zweitligisten auf dem Quintinsberg vor 901 Zuschauern mit 0:1 (0:0) – durch ein Tor in der 90. Minute.
Die letzte Minute in der regulären Spielzeit war in Karbach angebrochen, als es für die TuS Koblenz zum vierten Mal einen Freistoß im Halbfeld 30 Meter vor dem Tor nahe der Seitenauslinie gab. Eigentlich kein Grund zur Besorgnis, außer wenn der Gegner einen Schützen wie Felix Könighaus in seinen Reihen hat. Der 18-Jährige, der noch in der A-Jugend der TuS kicken dürfte, hat einen linken Fuß, der eine „Waffe“ sein kann, wie sein Trainer Anel Dzaka sagt.
Dreimal hatte Könighaus in ähnlicher Position den Ball zuvor schon in den Karbacher Strafraum gepfeffert, immer klärte die FC-Abwehr in höchster Not. Nicht so in der 90. Minute. „Richtung Tor“, rief Dzaka seinem Schützling noch zu. Könighaus gehorchte und jagte den Ball gen zweiten Pfosten, Karbachs Tim Puttkammer versuchte per Kopf abzuwehren, touchierte den Ball auch leicht, gab ihm aber keine Richtungsänderung – das Ding aus rund 30 Metern schlug im langen Eck ein. Vorangegangen war ein unnötiges Foul von Oscar Feilberg. „Wir haben zu viele unnötige Standards produziert“, meinte Puttkammer. Sein Trainer Torsten Schmidt zürnte: „Wir laufen einen Konter, verlieren den Ball. Aber der Gegenspieler läuft zur Außenlinie, da war gar keine Gefahr – und wir hauen ihn um. Blöder geht es nicht mehr.“
Entsetzen beim FC Karbach, Riesenjubel bei der TuS und ihren 250 Fans über das ganz späte Tor. A-Junior Könighaus war der Matchwinner und zeigte damit, dass es der TuS gut tut, auf den eigenen Nachwuchs zu setzen. Auch der andere Youngster Leon Waldminghaus lieferte im Mittelfeld eine gute Partie ab.
Könighaus spielte im Koblenzer 3-5-2-System im linken Mittelfeld von Beginn an für den Ex-Karbacher Marco Gietzen. „Natürlich war ich enttäuscht, dass ich hier nicht von Anfang ran durfte“, sagte Gietzen, der sechs Jahre für den FC kickte: „Aber ich gönne das auch Felix, er hat das super gemacht. Seine Standards sind einfach eine große Qualität.“ Gietzen, der in der 68. Minute eingewechselt wurde, war am Treffer indirekt beteiligt, wie er sagte: „Ich laufe früh in den Strafraum, mein Gegenspieler Selim Denguezli geht mit mir und hebt dadurch das Abseits auf. Danach ist der Ball an uns allen vorbei ins Tor. Wir freuen uns über den Sieg, wir hatten mehr Spielanteile, vor allem in der zweiten Hälfte, haben aber zu einfach Karbacher Chancen zugelassen.“ Gietzens Trainer Dzaka ging noch einen Schritt weiter und sprach von einem verdienten Sieg: „Karbach wollte ja gar nicht Fußball spielen. Wir haben immer an uns geglaubt. Die Null stand natürlich wegen Torwart Dieter Paucken, aber trotzdem geht das 1:0 für uns in Ordnung.“
Ein 0:0 wäre aber das gerechtere Resultat gewesen. Koblenz hatte mehr Spielanteile, aber Karbach eindeutig die besseren Chancen. Beide Mannschaften einte, dass sie das Risiko scheuten, auf den Sieg zu gehen – und mit ihrer Spielweise mit einem Remis zufrieden gewesen wären. „Viel Kampf, viel lange Bälle“, sah Schmidt, um den Spielverlauf dann aus seiner Sicht zu schildern: „Koblenz hat gut gearbeitet, aber Glück gehabt. Wir hätten mit unseren vier Riesenchancen das Spiel längst entschieden haben müssen. Wir sind selbst schuld an der Niederlage.“
Die angesprochenen vier Möglichkeiten für Schmidts FC waren tatsächlich Hochkaräter: Nach 23 Minuten schickte Kapitän Maximilian Junk Feilberg auf die Reise, Paucken klebte auf der Linie. Feilberg konnte den aufspringenden Ball aus acht Metern zentraler Position volley nehmen – und jagte ihn über das Tor. Die gleiche Szene nach 42 und 54 Minuten: Zuerst nagelte Enrico Köppen den Ball aus sieben Meter volley aufs Tor, doch Paucken rettete klasse, nach der Pause war Puttkammer frei vor Paucken und jagte den Ball mit links über das Tor. Die vierte Karbacher Großchance war ein Kopfball des gerade eingewechselten Johannes Göderz, den Paucken wieder klasse abwehrte (63.). Die TuS hatte durch die Verteidiger Daniel von der Bracke (45.) und Michael Stahl (65.) zwei große Kopfballchancen.
Schmidt ärgerte die Chancenschluderei: „Die Dinger muss man reinmachen. Nach den Chancen habe ich direkt gesagt, es wird so kommen, dass wir uns noch ein dummes Tor fangen.“ So kam es auch. Wieder stand eine knappe Niederlage gegen die TuS. „Das ist ein Riesenmist“, ärgerte sich Schmidt: „Wir sind gegen die TuS wieder nah dran gewesen, aber wir belohnen uns einfach nicht für unsere Arbeit.“
Puttkammer musste den Last-Minute-Schock erst mal verdauen: „Diese Niederlage ist schwer zu erklären. Ein Remis wäre in Ordnung gewesen. Leider ist unser Heimnimbus nun dahin.“ Nach zwei Heimsiegen und einem Unentschieden erwischte es die Karbacher ausgerechnet gegen die TuS zum ersten Mal in dieser Saison auf dem Quintinsberg.
RZ Koblenz und Region vom Montag, 10. September 2018, Seite 21.
Zuletzt von TuS-Thomas am Mo 10 Sep 2018 - 9:29 bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
TuS-Thomas Admin
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Thema: Re: Spielberichte: FC Karbach - TuS Koblenz 0:1 (0:0) Mo 10 Sep 2018 - 9:23
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Das sagten die Trainer im Pressegespräch
Torsten Schmidt (FC Karbach): Bei den Chancen, die wir hatten, sind wir selbst schuld an der Niederlage. Das Koblenzer 3-5-2-System hätte uns entgegenkommen müssen, die Seiten waren immer frei, aber wir haben es nicht geschafft, den Ball dahinzubekommen. Ich habe Enrico Köppen nach gut einer Stunde ausgewechselt, weil er als Mittelstürmer nur einen Torschuss abgegeben und keinen Ball gehalten hat. Aussicht auf Besserung sah ich bei ihm nicht, deshalb musste er runter. Fast alle Teams haben unten gewonnen, die Tabelle ist wieder eng beisammen, wir müssen uns nach zwei Niederlagen nun straffen.
Anel Dzaka (TuS Koblenz): Riesenkompliment an die Truppe, wir haben immer an uns geglaubt. Die Entwicklung bei uns wird immer besser, diesen wichtigen Dreier haben wir jetzt gebraucht. Jetzt müssen wir gegen Mechtersheim nachlegen. Langsam greifen die Automatismen, der Wille ist groß bei den Jungs.
RZ Koblenz und Region vom Montag, 10. September 2018, Seite 21.
TuS-Thomas Admin
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Thema: Re: Spielberichte: FC Karbach - TuS Koblenz 0:1 (0:0) Mo 10 Sep 2018 - 9:24
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Last-Minute-Wahnsinn: Schängel gewinnen in Karbach Youngster Felix Könighaus mit dem Tor des Tages beim 1:0-Auswärtssieg
Es war ein Sieg des absoluten Willens: Die TuS Koblenz hat in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar einen Last-Minute-Dreier eingefahren. Beim FC Karbach setzten sich die Schängel vor 901 Zuschauern auf dem Quintinsberg mit 1:0 (0:0) durch. Das Tor des Tages erzielte dabei Youngster Felix Könighaus, der in der letzten Spielminute einen Freistoß in die Maschen setzte.
Die Koblenzer hatten insgesamt mehr Spielanteile und waren am Ende aufgrund des größeren Willens auch der verdiente Sieger. Nach einer Viertelstunde sorgte Rudolf Gonzalez mit einem Schuss aus der zweiten Reihe für die erste Torannäherung der Blau-Schwarzen. Nur drei Minuten später gleich die nächste Offensivaktion der Schängel: Leutrim Kabashi versuchte Amodou Abdullei in Szene zu setzen, doch FCK-Schlussmann Florian Bauer eilte aus seinem Kasten und war einen Ticken eher am Ball als der Koblenzer Mittelstürmer.
Wie aus dem Nichts kam Karbach in der 23. Spielminute zu einer guten Gelegenheit, als ein Vollspannschuss von Oscar Feilberg den Spielverlauf fast auf den Kopf gestellt hätte. Danach waren es wieder die Schängel, die die Initiative ergriffen. Nach einer Hereingabe von Felix Könighaus hatte Kabashi den Führungstreffer vor Augen, doch der Ex-Karbacher traf den Ball aus vielversprechender Position nicht (28.). Auch in der Folge war die TuS das aktivere Team. Gonzalez probierte es im gegnerischen Strafraum von der rechten Seite, sein Versuch ging über den Karbacher Kasten (32.).
Gegen Ende der ersten Hälfte gab es hüben wie drüben jeweils eine gute Torchance zu notieren. Zunächst bewahrte TuS-Keeper Dieter Paucken seine Mannschaft mit einer starken Parade gegen Enrico Köppen vor dem 0:1 (41.), ehe der aufgerückte Daniel von der Bracke einen Eckball von Jura Gros nur knapp neben das Tor köpfte (45.).
Nach dem Seitenwechsel konnte sich Paucken zwei weitere Male auszeichnen. Erst lenkte er einen Kopfball von Tobias Jakobs über die Latte (48.), dann parierte der souveräne Koblenzer Torwart auch einen Kopfball des eingewechselten Johannes Göderz glänzend (63.).
Die bis dato beste Gelegenheit der Schängel im zweiten Durchgang hatte Michael Stahl. Der TuS-Kapitän köpfte einen Freistoß von Gros über das Tor (64.). In einem teils hitzigen Rheinlandderby stieg die Spannung mehr und mehr. Die Minuten verstrichen, der Abpfiff nahte. Am Ende machte der größere Wille der Koblenzer den Unterschied. Die Schängel glaubten bis zum Schluss an sich und wurden dafür mit dem späten Siegtreffer belohnt. Ein Freistoß vom erst 18-jährigen Könighaus flog von der rechten Seite an Freund und Feind vorbei in die Maschen – der vielumjubelte Auswärtsdreier war perfekt.
www.tuskoblenz.de
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