Fußball-Oberliga Koblenz empfängt den TSV Schott Mainz – Can Cemil Özer mit zehn Treffern vorn
Koblenz. Can Cemil Özer ist für einen Mittelstürmer gar nicht einmal besonders groß. Aber die 1,76 Meter hindern den in Flörsheim geborenen Deutsch-Türken nicht, derzeit der torgefährlichste Spieler in der Fußball-Oberliga zu sein. Zehn Treffer hat Özer in den bisher acht Spielen für den TSV Schott Mainz erzielt, das sind mehr als die Hälfte aller 19 Mainzer Treffer in dieser Spielzeit.
Am Samstag (ab 14 Uhr) ist Özer mit dem TSV Schott im Koblenzer Stadion Oberwerth zu bewundern – aber die TuS Koblenz als Gastgeber will dem 25-Jährigen den Nachmittag gehörig vermiesen und ihren siebten Saisonsieg einfahren. „Gar nichts“, antwortet der Koblenzer Trainer Petrik Sander ziemlich kühl auf die Frage, was er empfindet, wenn er den Namen Can Cemil Özer hört. Vielleicht liegt das daran, dass Sander das letzte Spiel der Mainzer gegen Borussia Neunkirchen beobachtet hat. Zwar erzielte Özer im Heimspiel schon nach 14 Minuten das 1:0, aber der TSV kassierte gegen die nicht gerade besonders starken Neunkirchener mit 2:3 seine dritte Saisonniederlage. Da konnte eben auch Özer nichts dran ändern.
Vielleicht ist es aber auch das große Selbstbewusstsein, dass Sander sich mit seiner Mannschaft nach sechs Siegen aus acht Spielen erarbeitet hat. Der Kader ist mittlerweile zusammengewachsen, Sander hat viele Möglichkeiten, eine starke Bank und beispielsweise in den vergangenen beiden Partien Stürmer Giorgi Piranashvili etwa zur Hälfte der Spielzeit gegen Sturmkollege Fatjon Celani ausgewechselt. Und wenn dann noch starke Abwehrspieler wie Andre Marx Tore erzielen und er mit fünf Treffern damit sogar der beste TuS-Schütze ist, dann braucht Sander vor Can Cemil Özer eben nicht bange sein.
Dennoch wissen die Koblenzer natürlich, dass sie die Mainzer nicht unterschätzen dürfen. Immerhin hat der TSV Schott vor seiner Niederlage gegen Neunkirchen viermal in Folge gewonnen und steht nach dem achten Spieltag auf dem fünften Platz – aber schon acht Punkte hinter der TuS Koblenz. Über das, was Sander beim Mainzer 2:3 gegen Neunkirchen beobachtete, wollte er übrigens keinerlei Auskunft geben. „Das sind die Dinge, die nur uns intern etwas angehen, aber das ist nichts für die Öffentlichkeit.“ Ebenso verhalten zeigt sich der Koblenzer Trainer bei seiner eigenen Mannschaft. Ein paar Wehwehchen gibt es, ein paar Unklarheiten, und wahrscheinlich, das macht Sander deutlich, wird sich in der Anfangsformation etwas verändern. Definitiv wegen Verletzung passen muss nach derzeitiger Lage aber keiner der TuS-Spieler. Sander: „Es besteht bei allen Hoffnung.“
Hoffen muss die TuS derweil auch weiterhin, dass sie die dritte Runde im Rheinlandpokal übersteht. Am Mittwochabend hätte die Drittrundenpartie der Koblenzer beim Bezirksligisten TuS Kirchberg sein sollen, doch das Spiel, das nun am 23. September (19.30 Uhr) stattfindet, wurde schon mittags wegen Gewitterwarnung abgesagt. Das passte Sander nicht. „Wir hätten lieber gespielt, denn darauf hatten wir uns vorbereitet, und die Absage kam ja relativ kurzfristig“, sagt Sander, der mit seinen Spielern dann abends in Koblenz eine Trainingseinheit absolvierte und dabei eine zusätzliche Gelegenheit hatte, seine Abwehr auf den gefährlichsten Torjäger der Oberliga einzustellen. Stefan Lebert
RZ Koblenz und Region vom Freitag, 18. September 2015, Seite 13.